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Konnichiwa

Mein Auslandssemester in Japan

Gastgeschenke

Das Schenken hat in Japan einen hohen Stellenwert. Es gibt Geschenke für viele verschiedene Anlässe und dazu passende "Regeln", was man schenkt und wie man es schenkt.

Da wir während unseres Programms von vielen Leuten begleitet, betreuut oder eingeladen werden, gehört es sich, Gastgeschenke mitzubringen (auch Omiyage genannt). Zu den Omiyage gehören auch kleine Aufmerksamkeiten wie Reisemitbringsel.

Für Ausländer und Touristen bietet es sich an, Produkte aus dem eigenen Land mitzubringen. Ich habe  im Vorhinein etwas im Internet nachgeschaut, um etwas zu finden, was in Japan beliebt ist. Oft sind es bestimmte Marken, die bekannt sind oder auch Produkte, die es in Japan nicht oder kaum gibt und dann auch noch sehr teuer sind. Zum Glück musste ich nicht alle Gastgeschenke alleine besorgen, sondern die anderen Teilnehmer:innen des Programms haben auch viele Dinge besorgt. Wir haben uns dann immer mal wieder abgesprochen, um Dopplungen zu vermeiden.

Das habe ich gekauft:  Haribo , Lindt Schokolade (Schweizer-Edition, weil die für einen Schweizer ist), ein Beethoven-Lesezeichen aus Holz, eine kleine Tasche mit Bonn-Muster drauf, Beethoven-Tee, Badesalz- und öl von Kneipp, Ricola, Pullmoll, Kamille Handcreme, Kullis von der Uni Bonn und eine kleine Mokkatasse von Hutschenreuther.

Weiter oben habe ich Regeln erwähnt, die es zu beachten gilt, wenn man etwas verschenkt. Was sind das für Regeln? Das Geschenk sollte nicht zu groß und etwas sein, das man gebrauchen kann (die Wohnungen in Japan sind sowieso schon recht klein). Die Zahl 4 bringt Unglück, da sie ausgesprochen wie das japanische Wort für Tot (shi) klingt. Deshalb keine 4 Dinge zusammen schenken (wie 4 Blumen oder 4 Packungen Kekse oder so)

In Japan packt man Geschenke traditionell in Stofftücher (Furoshik) ein. Diese sind quadratisch und können auf verschiedenste Weisen verknotet werden. DIe Verpackung sollte aber nciht weiß sein, da weiß in Japan für Beerdigung und Trauer steht.

Hat man dann das (hoffentlich) passende Geschenk gekauft und es verpackt, muss man es nur noch übergeben. DIe Übergabe des Geschenks sollte mit zwei Händen erfolgen. Oft wird das Geschenk dann nicht sofort ausgepackt, , sondern erst, wenn man bereits weg bist. So soll ein Gesichtsverlust vermieden werden, wenn das Geschenk nicht gefällt und zu Enttäuschungen kommt.

Das Gute: Generell wird das alles bei Ausländern nicht so streng gesehen. Japaner erwarten nicht, dass man all die japanischen Regeln, Sitten und Bräche kennt. Es geht vielmehr darum, dass man sich bemüht und so Interesse und Respekt gegenüber der uns oft fremden, japanischen Kultur zeigt. :-)

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