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Konnichiwa

Mein Auslandssemester in Japan

Berichte von 10/2022

Fahrrad fahren in Japan

Alles hat in Japan seine Ordnung und seine Vorschriften, das mag man zumindest meinen. Eine Ausnahme ist Fahrradfahren.

Die Verantwortlichen meines Studienprogramms haben mir (und den anderen Teilnehmer:innen) je ein Fahrrad besorgt, das wir während unserer Zeit hier nutzen können. Das hat mich echt gefreut! Aber schon in den ersten Tagen, habe ich festgestellt: Fahrrad fahren läuft in Japan ein wenig anders.

In Kyoto gibt es viel Autoverkehr und viele Fußgänger. Wo bleibt da noch Platz für die Fahrräder? Das ist eine berechtigte Frage. Die Regel (,die ich mir abgeleitet habe) lautet: Fahr einfach irgendwo, sei nur aufmerksam und passe auf deine Mitmenschen auf. Am Besten ist es natürlich, wenn man links fährt, so wie auch die Richtung des restlichen Verkehrs ist. Aber das machen einfach nicht alle. Auf vielen Straßen ist der Fußgängerweg breit genug und es bietet sich an dort zu fahren. Dann muss man jedoch auch auf die Fußgänger achten, die zwar tendenziell eher links gehen, aber natürlich nicht immer. Neben den Fußgänger kommen einem dann auch noch andere Fahrradfahrer:innen entgegen. MIch habe auch gedacht, dass viele Japaner:innen eher einen Helm beim Fahrradfahren tragen, aber auch das ist nicht der Fall. Insgesamt kommt es mir so vor, als wäre das Fahrradfahren hier eine nicht ganz ungefährliche Angelegenheit. Wahrscheinlich muss man sich einfach etwas daran gewöhnen.

Ich möchte das Fahhrad auf jeden Fall nutzen, aber ich habe noch Respekt vor dem Fahren in der Stadt. Als weitere Schwierigkeit kommt noch hinzu, dass ich mich erst an den Linksverkehr gewöhnen muss. Und den richtigen Weg in einer neuen Stadt zu seinem Ziel zu finden, ist auf dem Fahrrad noch schwieriger als zu Fuß.

Was dann doch wieder in das japanische Klischee von vielen Regeln und Vorschriften passt:

  • Wenn man Fahrrad fahren möchte, dann muss man eine Fahrradversicherung haben. Dabei geht es nicht hauptsächlich darum, dass man bei einem DIebstahl abgesichert ist, sondern für den Fall, dass man einen Unfall baut und z.B. einen Fußgänger anfährt. Hat man keine Versicherung muss man selbst die Kosten der Krankenhausrechnung des Fußgängers übernehmen. Die Versicherung kostet zum Glück nicht viel.
  • Man darf sein Fahrrad nicht irgendwo in der Stadt abstellen, sondern muss dafür die vorgesehenen Fahrradparkplätze benutzen. Wenn man sein Fahrrad irgendwo abstellt, wo es nicht gestattet ist (also fast überall), dann ist die Gefahr groß, dass es "abgeschleppt" bzw. eher eingesammelt wird und man es dann gegen eine Gebühr bei der Stadt wieder abholen muss.

Ich kaufe mir vielleicht erstmal einen Helm, um mich sicherer zu fühlen und auch wirklich sicherer unterwegs zu sein! 🙂

x Luca

 

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